Xenon & Belleza ... mein Dreamteam!!!



Oh ja, ich kenne auch all diese Vorurteile über Podis und vielleicht stimmen diese Vorurteile auch je nachdem aus welcher Sichtweise man seine Hunde sieht, und wie sehr man bereit ist sich auf seinen Begleiter einzustellen.

Ursprünglich wollte ich 2005 eigentlich einen Hund adoptieren, der neben mir am Fahrrad läuft, der lustig Bällchen fängt und mich überall unbeschwert, natürlich meist ohne Leine, begleiten kann.
Als ich Xenon sah, waren mir aber alle Belehrungen Steffis egal und ich wußte ich nehme den Umstand in Kauf mit diesem Hund richtig arbeiten zu müssen, ihn vorerst nicht ableinen zu können und überhaupt machte mir Xenon nicht den Eindruck ein wirklich komplizierter Hund zu sein - und nein, er ist es im Grunde auch nicht!!!


Er ist ein Jäger durch-und-durch, was ich allerdings erst Wochen nach seinem Einzug erfahren durfte, aber ansonsten trägt dieser Hund einen Heiligenschein!


Ich habe mein ganzes Leben mit Hunden verbracht - mit dem Collie und dem Setter meiner Oma, den 2 Rottweilern meines Onkels, dem Leonberger meines anderen Onkels, den Schnauzern meiner Oma mütterlicherseits, den Terriern meiner Tante und unserem Familienmischling Blacky.
Xenon hat mein Herz im Sturm erobert, und auch wenn er das Kleid eines Schäferhundes trägt, ist er durch-und-durch Podenco.
Im Haus ein Engel - verschmust, gelehrig, ruhig, unauffällig! Und auch draussen, absolut sozial verträglich mit anderen Hunden, gelehrig, aufmerksam ... wenn da nicht ab-und-an mal diese netten Gerüche in der Luft lägen ;o).


Das größte und trügerischeste Vorurteil im Bezug auf Podis ist allerdings, dass man angeblich keine Beziehung zu einem Podenco aufbauen kann - EINE GLATTE LÜGE!!!
Und ich spreche inzwischen aus zweifacher Erfahrung. Zu beiden meiner Podis habe ich eine Traumbeziehung, und das obwohl Belleza sich am 19.August 2007, als sie in Köln am Flughafen ankam, noch nichtmal wirklich anfassen lassen wollte! Heute schmusen wir auf der Couch.


Und manchmal spielen sich richtige Eifersuchtsszenen im meinem kleinen Rudel ab *g*.


Allerdings versuche ich auch nicht meinen Hunden irgendwelche Gene abzuerziehen - das habe ich nach 5 Hundetrainern, von SL bis Sprühhalsband aufgegeben. Ich behandele Xenon und Bell auf Augenhöhe und dennoch wissen beide wo ihre Grenzen sind, nur versuche ich nicht sie in eine Form zupressen, in die sie nicht passen.

Ich habe Xenons enormen Jagdtrieb akzeptiert, versuche Verantwortungsvoll damit umzugehen, nehme schon einige km tagtäglich in Kauf um ihm und Bell Freilauf zu gönnen und versuche sie artgerecht auszulasten.
Es funktioniert!


... Und Bell? Nun, sie hat bisher noch keinen super-duper Jagdtrieb an den Tag gelegt - ausser bei Sichtkontakt. Aber gut ... stellt man sich auf einen Podenco ein, rückt von dem üblichen Tolle-Hund-Bild ab, kann ich nur sagen:

Ich habe die beiden besten Hunde auf dieser Welt! Einmal Podenco, immer Podenco!!!


Jede Rasse hat für sich seine Eigenheiten, für jeden Menschen auch wieder indivuell anders ansprechend.


"Um ein umfassendes Verständnis für die Eigenschaften und Besonderheiten einer Rasse zu entwickeln, ist es meiner Meinung nach jedoch notwendig, Kenntnisse über das Land zu besitzen, in dem sie entstanden ist, über die Menschen, die sie gezüchtet haben, und über die Anforderungen, die sie geprägt haben." *
Jan Scotland


... und genau darüber sollte man sich allgemein Gedanken machen vor der Anschaffung eines Hundes. Ganz davon abgesehen, dass auch jeder Hund ein Individum ist!

Ich kenne viele Podis die nichtmal Jagdtrieb zeigen - oder nur im Rahmen, es gibt Podis die kläffen den ganzen Tag lang - ich bin froh, wenn ich überhaupt mal einen Laut von meinen Beiden höre - oder Podis die, die ganze Wohnung zerlegen - bei mir noch nie vorgekommen, meine Beiden sind richtige "Penner" ;o).


Es liegt in meinen Augen immer an einem selbst, wie gut oder wie schlecht man mit seinem Hund zurecht kommt, und wieviel es einem Wert ist!


Ich hatte mir garantiert auch nicht vorgestellt, als ich Xenon adoptiert habe, mal 30 Min. in Eiseskälte am Heiligabend vorm Naturschutzgebiet auf meinen Hund warten zu müssen, weil das "Monster" ein Loch im Zaun gefunden hat. Und? ... ich kann damit leben, denn ich habe den tollsten, ruhigsten, liebsten, unkompliziertesten Hund auf dieser Welt. Der eine ebenso klasse Gefährtin an seiner Seite hat, die schon Knochenbrüche, seelische Grausamkeit und riesen Welpen zur Welt gebracht haben muß, und deren Augen einfach nur Liebe und Vertrauen wiederspiegeln.

Wichtig ist für mich nur, dass ich zwei Hunde habe die mir vertrauen, denen ich vertraue und das sie weder für sich, noch für andere eine Gefahr darstellen, ... und genau dafür bin ich verantwortlich - dessen sollte man sich schon bewußt sein, und auch ob man gewisse Abstriche in seiner Vorstellung vom "perfekten Begleiter" akzeptieren kann!?!
... wobei wie gesagt, ich heute eigentlich die meisten anderen Hunderassen gänzlich langweilig und uninteressant finde, bestimmt nicht weniger liebenswert, aber ich habe meine perfekten Begleiter gefunden!!!!