Kiko - mit ihm fing alles an.



Kiko ist der Hund mit dem ich auf den Podenco kam - wobei Kiko ein Podenco-Rauhhaar-Mix ist und ihm noch zwei andere Podenco-Mixe folgten, bevor ein "echter" Podenco mein Herz eroberte - aber das sind andere Geschichten.
Vielleicht denken Sie, ist doch egal, ob Mix oder nicht - ich meine jein - warum ?
Eine andere Geschichte - die Steffi vielleicht noch veröffentlicht, sobald ich dazu komme, sie zu schreiben !

Kiko sah ich zum ersten Mal in der Sonntags-Sendung des WDR, und es waren besonders seine bernsteinfarbenen Augen, die mich faszinierten.
Insgesamt aber fand ich, dass er ein kecker fuchsähnlicher kleiner Kobold ist und in den verliebte ich mich auf den ersten Blick.
Glücklicherweise bewies Kiko Charakter und war, als ich endlich Zeit fand, ins Tierheim zu fahren, immer noch zu haben.

Die dummen Menschen, die vor mir kamen, nahmen ihm übel, dass er sie ignorierte, nachdem man ihm zur "Besichtigung" auf den umzäunten Auslaufplatz gelassen hatte ; )



Frei geboren auf den Straßen der Touristen-Hochburg Malaga (zu Hause lag er anfangs gerne in Kartons), gehörten zweibeinige Merkwürdigkeiten nicht zu den Lebewesen, mit denen er so einfach Freundschaft schloß.
Freundschaft muss man sich schließlich erarbeiten und das tat ich, indem ich ihn in Ruhe die interessanten Gerüche im Auslauf untersuchen ließ und war sicher, dass das mein Hund ist.



Erstaunlicherweise wurde es mir nicht schwer gemacht, ihn mitzunehmen.
Ich unterschrieb den Vermittlungsvertrag, zahlte die Vermittlungsgebühr und ab ging´s nach Hause - glaubten wir.

Kiko allerdings war sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht sicher und sprang kurzerhand wieder aus dem Kombi, wo ich ihn unachtsamerweise abgesetzt hatte, ohne ihn fest zu halten, bzw. ohne dass mein Freund, der mich begleitete, schnell genug war, die hintere Klappe zu schließen.
Zu meiner Entschuldigung kann ich nur vorbringen, dass ich bis zu Kikos Adoption nur Hunde vom Züchter hatte, von Welpenalter an bei uns - ohne eventuelle Vorbelastungen, von klein auf von mir geführt und deshalb bis zu 99 % "berechenbar".
Aber man lernt nie aus !


Das Tierheim befindet sich in Außenlage am Rande einer Landstraße, die von niedrigen kleinen Büschen bewachsen ist und dort lief Kiko nun entlang wie ein geölter Blitz.
Stehen blieben uns die Herzen und Kiko erst, als ihm nach etwa 100 Metern ein - glücklicherweise - höheres Gewächs den Weg versperrte.
Vor die Wahl zwischen diesen Strauch und uns gestellt, entschied Kiko sich für den Rückweg in meine Arme und machte mich mit dieser Vertrauen bildenden Maßnahme zum ersten Mal richtig glücklich!
Dafür sah ich davon ab, ihn hinten im Kombi zu transportieren und er lag während der Rückfahrt zusammengerollt auf meinem Schoß.
Von da an ist er mir bis heute nie wieder sehr weit von der Seite gewichen.
Eines schönen und sonnigen Winter-Nachmittags brach ich mit meinen beiden Hunden zu einem Waldspaziergang auf, ein Weg, den Kiko noch nicht kannte.
Er lief wie immer voraus und schien unbeschwert den Freilauf zu genießen.
Der Wald gehörte uns an diesem Tag, denn wir begegneten niemandem - dachte Kiko !


Ich war damit beschäftigt, meiner Picard-Hündin Buca Stöckchen zu werfen und achtete weniger auf den vierbeinigen Gnom, weil ich mich darauf verlassen kann, dass er nicht auf dumme Gedanken kommt - abgesehen von gelegentlichen Duftbädern in Wildtier-oder Kuh-Exkrementen und wilden Eskapaden aus vollem Lauf, die ihn mit der Nase zuerst vor einen Baumstamm krachen lassen - oder beim Rennen rein und raus vor die große Terassentür aus Glas zum Garten, die ich aber in der Zwischenzeit geschlossen habe.

Aus einer Biegung, die Kiko bereits aus meinem Blickfeld verschwindend passiert hatte, kam mir plötzlich eine blond-gestruppte Rakete entgegen und rannte mich fast über den Haufen.
Ich gehe auf gar keinen Fall weiter diesen Weg ! - schienen seine großen Augen zu sagen und ich war sicher, er müsse den großen schwarzen Mann getroffen haben.

Okay, sagte ich zu ihm, ich schau mir das mal an und wappnete mich für eine Begegnung der dritten Art.
Was da hinter der Biegung stand, war jedoch kein schwarzer, sondern ein weißer Mann und ich konnte nicht anders als herzhaft lachen und Kiko beruhigend auf die Schulter klopfen.
Komm, sagte ich zu Buca, wir zeigen unserem kleinen Freund, dass dieser Typ keiner Fliege etwas zu leide tut und gingen vor, um den Schneemann zu begrüßen.
Kiko zögerte, nahm aber schließlich eine Nase voll von diesem unheimlichen Wesen.
Leider hatte ich keine Knipse dabei (das Winterbild stammt aus einer anderen Saison) und stelle deshalb ein Foto* aus dem Internet hier ein das wohl Kikos Gefühle und seinen erhöhten Adrenalinspiegel annähernd erklären kann.
Ungefähr so, muss nämlich das Winter-Ungeheurer auf ihn gewirkt haben :